Sternenkindergrab auf unserem Friedhof
Der Verlust eines Kindes ist für Familien ein unbeschreiblich schwerer Moment. Umso wichtiger ist es, dass diese Familien begleitet werden und einen Ort haben, an dem sie trauern und Abschied nehmen können.
Seit dem 1. November gibt es auf dem Friedhof in Zell ein Sternenkindergrab. Sternenkinder sind Kinder, die nach einer Tod- oder Fehlgeburt gar nie auf der Welt gelebt haben oder die sehr kurz nach der Geburt verstorben sind. Dieser neu gestaltete Ort soll den Eltern und auch anderen Betroffenen eine Möglichkeit geben, ihre Trauer auszudrücken und Abschied zu nehmen. Eine Abschiedsfeier wird auf Wunsch der betroffenen Familien gestaltet und von der Seelsorge begleitet.
Vom frühen Kindstod oder von Fehlgeburten sind mehr Familien betroffen, als wir meinen. Im Sternenkindergrab finden diese Kinder ihre letzte Ruhestätte. Auch all jene, die schon vor langer Zeit ein Kind verloren haben, können an diesem Ort einen Stern anlegen, um an ihr Kind zu erinnern.
Gedanken zur Gestaltung
von Meinrad Brunner:
In der Mitte des liegenden Sterns steht ein Ginkgobaum. Er ist nicht wie üblich an einer Stütze angebunden, sondern steht frei. Diese Leere zwischen der frei stehenden Stütze und den Baumstämmen ist Sinnbild
für die unendliche und grenzenlose Weite. Dies verdeutlicht, dass Leben nicht festgehalten werden kann und Sternenkinder nur für einen kurzen Augenblick in unserem Leben aufscheinen durften, bevor wir sie in die Unendlichkeit ziehen lassenmussten.
Was uns bleibt, sind die Erinnerungen, die uns wie ein sanfter Wind immer wieder berühren und bewusst machen, dass die kleinen Seelen einen kurzen, aber wichtigen Augenblick in unserem Leben zu Gast waren.
Text: Anna Engel
Bilder: Petra Müller