Pfarrei Zell Vom Tragen und getragen sein

Vom Tragen und getragen sein

Am Sonntag, 22. Oktober versammelten sich die Gottesdienstbesucher zu einem bewegenden und gleichzeitig fröhlichen Gottesdienst, gestaltet von Thomas Stirnimann und der Liturgiegruppe der Frauengemeinschaft Pfarrei Zell. Für die musikalische Untermalung sorgte Rolf Stöckli an der Orgel.

In dieser Feier wurde mit einer einfühlsamen Gedenkzeremonie den verstorbenen Mitgliedern der FG Pfarrei Zell gedacht. Die Verstorbenen wurden namentlich erwähnt und für jede Person eine Kerze angezündet. Dies schuf eine herzliche und anteilnehmende Atmosphäre der Verbundenheit.

Im Anschluss wurde das Thema «Tragen und getragen sein» mit dem Vergleich, dass Gott uns trägt, weiter aufgenommen und mit der Geschichte von Omas Schürze verbunden. Die Liturgiegruppe spielte diese Geschichte mit, was Anlass für viele Schmunzler und Erinnerungen an Früher gab. Die Zuhörer wurden ermuntert, diese vorgetragenen Werte der Gemeinschaft und Nächstenliebe in ihrem eigenen Leben zu integrieren.

Die Geschichte von der «Schürze»:
Der Hauptzweck von Omas Schürze bestand darin, das Kleid darunter zu schützen, da sie nur wenige hatte. Dies lag auch daran, dass Schürzen einfacher zu waschen waren als Kleider und Schürzen weniger Material verbrauchten. Darüber hinaus diente sie aber auch als Topflappen, zum Herausnehmen heißer Pfannen aus dem Ofen. Sie eignete sich wunderbar zum Trocknen von Kindertränen und wurde gelegentlich sogar zum Reinigen schmutziger Ohren verwendet. Im Hühnerstall wurde die Schürze zum Tragen von Eiern verwendet. Über den Holzofen gebeugt, wischte man sich mit der Schürze den Schweiß von der Stirn. In dieser Schürze wurden Späne und Anzündholz in die Küche gebracht. Aus dem Garten brachte sie allerlei Gemüse.  Im Herbst wurde die Schürze zum Einholen von Äpfeln verwendet, die von den Bäumen gefallen waren. Als unerwartete Gesellschaft die Strasse herauffuhr, war es überraschend, wie viele Möbel diese alte Schürze in Sekundenschnelle abstauben konnte. Als das Abendessen fertig war, ging Oma auf die Veranda, schwenkte ihre Schürze und die Männer wussten, dass es Zeit war, von den Feldern zum Abendessen zu kommen.

Es wird lange dauern, bis jemand etwas erfindet, das die «alte Schürze» ersetzt, die so vielen Zwecken diente. Wie viele Keime sich wohl auf dieser Schürze befanden? Ich glaube nicht, dass sich jemals jemand etwas von dieser Schürze eingefangen hat – außer Liebe…

Insgesamt war dieser Gottesdienst ein inspirierendes Ereignis, welches die Verbundenheit und den Gemeinschaftssinn in der Pfarrei weiter stärkt.

Text: Petra Müller
Bilder: Angela Hegi