Pfarrei Luthern Stimmungsvoller Kirchweih-Gottesdienst und ein spezieller Kilbistand für ein Projekt in Simbabwe

Stimmungsvoller Kirchweih-Gottesdienst und ein spezieller Kilbistand für ein Projekt in Simbabwe

Es war ein herrlicher Sonntagmorgen, als Teilnehmer aller Generationen sich am 2. Oktober 2023 im strahlenden Morgenlicht von einer tiefsinnigen Predigt und den wunderschönen Liedern des Jodelklubs Echo vom Napf im Kirchweih-Gottesdienst in unserer Pfarrkirche berühren liessen.

Die Pastoralraumleiterin Anna Engel ging nach der Begrüßung auf die Veränderungen der Natur ein, die der Herbst mit sich bringt. Dabei nannte sie offen, dass auch in der katholischen Kirche Veränderungen dringend nötig sind, damit das Vertrauen in unsere kirchliche Gemeinschaft wieder wachsen kann. Die Studie zu den Missbrauchsfällen lösten in ihr und wahrscheinlich uns allen in den letzten Tagen ganz viel Enttäuschung, Wut und Fassungslosigkeit aus. Und doch sollen wir nicht mutlos aufgeben.

Mit der Geschichte eines Mannes, der mit tausenden gesetzten Eicheln ein beinahe ausgestorbenes Tal wieder zum Leben erweckte, erzählte die Lektorin ein eindrückliches Gleichnis. Wie wäre es, wenn auch wir versuchen, in jede trostlose, traurige Situation hinein, Eicheln zu setzen, immer wieder, in der Hoffnung, dass wenigstens einige aufgehen und Neues wachsen kann?

Dazu passte auch das biblische Gleichnis, in dem Jesus von den zwei Brüdern erzählte, die in Vaters Weinberg arbeiten gehen sollten. Der erste Sohn sagte zu, ging dann aber doch nicht hin und der zweite Sohn sagte zuerst ab und ging dann nach einigen Überlegungen doch seinen Pflichten nach. Welcher der beiden handelte nun besser? Jesus zeigte mit der Geschichte auf, dass wir zögern dürfen, denn es ist wichtig, sich Gedanken zu machen, wo wir verwurzelt sind und welche Wurzeln uns tragen. Schlussendlich zählt aber das, was man macht und nicht, das was man nur verspricht. So können wir die Quelle unserer Kirche finden und auch anderen Boden zum Verwurzeln bieten.

Das Wurzeln Wasser brauchen, beleuchteten wir in den vergangenen Schulwochen auch mit einer Klasse der altersgemischten Oberstufenschülern. Lesen Sie dazu den Text einer ISS-Schülerin:

«Im Religionsunterricht beschäftigten wir uns in den letzten Wochen mit dem Thema Wasser und schauten, wo und wozu wir dieses in unserem Alltag brauchen. Unsere Religionslehrerin Heidi Meier Huber erzählte uns dazu auch vom Dorf Gande in Simbabwe und dem Schulseelsorger und Pfarrer Trymore Mutare, der aus Gande kommt und den sie letzten Herbst in Taizé kennengelernt hatte. Sein weitverzweigtes Dorf liegt im Osten des Landes in einer Region, in der es sehr wenig regnet.

Das Dorf besteht aus 121 Haushalten und hat rund 1000 Einwohner. In Gande müssen die Bewohner sehr weit gehen, um Wasser zu holen und haben, auch wegen der Klimaveränderung, immer weniger Trinkwasser zur Verfügung. Frau Meier zeigte uns dazu eine PowerPoint Präsentation und erzählte uns auch vom Projekt, einen zentralen, tieferen Brunnen in Gande zu bauen.

Vom Vorschlag unserer Lehrperson Helen Lindegger, einen Kilbistand an der Kilbi Luthern zu diesem Thema zu machen und das eingenommene Geld für das Brunnenprojekt in Gande zu spenden, waren zuerst nicht alle begeistert. Nach ein paar Diskussionen und weiteren Infos von Frau Meier, hatten sich schliesslich doch ein paar Schüler bereiterklärt, einen Kilbistand zu planen, dessen Gewinn für das Brunnenprojekt gespendet werden soll. Manche Schüler motivierte dabei, dass man somit Andere unterstützen kann, die nicht in so guten Verhältnissen wie wir leben und nicht das Privileg haben, fliessend Wasser im Haus zu haben. Da unsere Katechetin mit dem engagierten Pfarrer Trymore Mutare und der Schule in Ruwangwe in intensivem Mail-Kontakt steht, konnten uns die persönlichen Fotos und Berichte überzeugen, dass das Geld auch wirklich am richtigen Ort ankommt.

Im Religionsunterricht entwarfen wir nun Etiketten für Wasserflaschen, die man an dem Kilbistand dann auch kaufen oder gewinnen konnte. Diese individuell gestalteten Etiketten mit dem Titel «Wasser ist Leben» wurden von uns kopiert, zugeschnitten und auf die Wasserflaschen geklebt.

Das am Kilbistand angebotene Spiel, bei dem man mit Nerf-Pistolen so viele gestapelte Becher wie möglich treffen sollte, war bei den Kindern beliebt. Auch waren einige Leute bereit, etwas mehr für eine Wasserflasche zu bezahlen, als die Wasserflasche gekostet hätte, um das Brunnenprojekt zu unterstützen.

Weil wir etwas zu optimistisch waren und viele Wasserflaschen vorbereiteten, sind nach der Kilbi noch einige übrig geblieben. Diese haben wir nun in der Pfarrkirche und in der Wallfahrtskirche in Luthern Bad zum Verkauf bereitgestellt.»

Vielen herzlichen Dank wenn auch Sie unser Hilfsprojekt unterstützen!

Text und Fotos: Heidi Meier Huber