Pfarrei Luthern Versöhnungsweg zum Thema „dein roter Faden“

Versöhnungsweg zum Thema „dein roter Faden“

Gottes Liebe begleitet uns wie ein roter Faden durch unser Leben.
Das hat Gott von Beginn der Welt versprochen. Und uns dazu unseren freien Willen geschenkt. Für unsere Entscheidungen müssen wir dann aber auch selbst Verantwortung übernehmen.

Um sich ganz individuell mit dem Thema Versöhnung auseinander zu setzen, besuchten die Kinder am 13. Juni 2023 den extra für sie aufgebauten Versöhnungsweg. Das Thema zog sich dabei buchstäblich wie ein roter Faden durch alle Stationen. Eine rote Kordel führte sie zu 12 Stationen in und um die Kirche Luthern, welche Möglichkeiten aufzeigten, wie wieder Frieden finden kann, wenn es einem schwer ums Herz ist, weil einem ein Fehler passiert ist oder man selbst gekränkt wurde.

Zusammen mit ihrer Vertrauensperson tauchten die 4. Klässler in ein paar ihrer individuellen Lebensbereiche ein und wurden angeregt, sich über ihr eigenes Verhalten Gedanken zu machen und sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst zu werden. Spielerische man Tätigkeiten wie z.B. ein richtiges Seilziehen beim Thema «Gut & Böse», ein Schnurtelefon beim Thema Beten, ein selbstgeknüpftes Armband beim Thema Familie etc. versuchten, die Gedanken zu verinnerlichen. Dabei machte vor allem beim Thema Schule das geschickt auseinander und zusammenhalten von zwei Seilen Spass, weil so ein Schwungkörper rasant hin- und hergeschickt werden konnte. Auch das Seiligumpen beim Thema Freizeit oder das Auslegen mit Seilen von Bildern aus der Natur, berührte die Teilnehmer auf vielleicht auf etwas ungewohnte, doch zugängliche Weise. Bei der Station „Erinnern und Bekennen“ lernten die Schüler/innen zerrissene Seile wieder mit dem Samariterknopf zusammenzuknüpfen. Mittels des Liedtextes „Wie ein Fest nach langer Trauer“ wurden zahlreiche symbolhafte Bilder vermittelt, wie sich Versöhnung anfühlen kann und die Kinder wurden aufgefordert, selber eine Definition aufzuschreiben. Anstelle der früheren Erstbeichte bot sich an der zweitletzten Station ein persönliches, freiwilliges Gespräch mit dem Seelsorger Thomas Stirnimann an. Einige der Eltern nutzten diese Gelegenheit, um bei dem Gespräch auch mit dabei zu sein. Zum Abschluss durften alle eine Kerze am Opferstock anzünden und mit einem bewusst gesprochenem «Vater unser» endete auch das rote Seil des Versöhnungsweges. Das selbst geknüpfte Band durfte samt Knüpfscheibe und Anleitung nach Hause genommen werden und trägt das Thema von stärkender, heilsamer Versöhnung so symbolisch in die Familien und zu Freunden hinaus.

Zum Versöhnungs-Familiengottesdienst am 18. Juni 2023, waren dann die ganze Familie, Freunde und Bekannte eingeladen.

Die Kinder und ihre Begleiterinnen und Begleiter haben auf dem Versöhnungsweg ganz viele verschiedenen „Beziehungsfäden“ zwischen den Menschen und zwischen den Menschen und Gott kennengelernt. Für ein Leben, dass Freude macht, braucht es gute, feste und tragfähige Beziehungen.

Zur Einleitung durften die Schüler/innen solche „Beziehungsfäden“ die sich an den
10 Geboten ausrichteten, benennen und nach vorne bringen und diese bei der Holzfigur, welche Jesus mit ausgestreckten Armen symbolisiert, auflegen.

Mit der Geschichte vom Zachäus zeigte Thomas Stirnimann danach auf, dass Gott uns unsere Verfehlungen nicht nachträgt, wenn wir sie bekennen und uns bemühen, nach seinen Regeln zu leben.

Die erlösende Versöhnung ist ein bedingungsloses, heilsames Geschenk, welche wir von Gott jederzeit angeboten bekommen, auch wenn uns immer wieder mal Fehler im Zusammenleben unterlaufen. Versöhnung, die man sich selbst oder dem Gegenüber schenkt, bringt uns näher zu Gott und somit zu uns selbst.

Die während des Gottesdienstes erlebte Gemeinschaft und der ausgeteilte Segen der Vergebung und Versöhnung wirkt hoffentlich bei allen noch lange nach.

Der Versöhnungsweg blieb während einer Woche für alle zur freien Benützung offen. Auch eine ISS-Klasse versuchte sich dabei während ihres Religionsunterrichts zu zweit an den Stationen und knüpfte mit Eifer an Ihren persönlichen Freundschaftsbändern.

Text und Bilder: Heidi Meier Huber